Dienstag, 12. Mai 2015

A Life Backward - Wer war Stuart Shorter?


Stuart Shorter, geboren als Stuart Clive Turner, am 19. of September 1968 in Cambridge, starb am 6. Juli 2002 in Waterbeach, Cambridgeshire, wahrscheinlich durch Selbstmord.

Ein Film, auf einer realen Lebensgeschichte basierend, über einen heroinsüchtigen, obdachlosen, zur heftigen Gewalttätigkeit neigenden Obdachlosen, der mich zum Heulen gebracht hat. 
Verfluchter Dreck, habe ich ein gesegnetes Leben.
Ich weiß nicht, wie gut die Synchronisation ist, der schlechte deutsche Titel läßt nichts Gutes ahnen, aber das Gucken lohnt sich auf jeden Fall. 
Warum können Briten sozial glaubhafte, nicht moralisierende und erschreckende Geschichten erzählen und wir nicht? Jeder Obdachlose in einem deutschen Film, scheint lautlos die Größe seines Talents, die ihm diese Darstellung ermöglicht, mitzuerzählen. Die Zähne sind weiß, das Kostüm sorgfältig verschmutzt, die Sprache leicht dialektgefärbt, aber gut verständlich. Sabber, Pisse und böser Witz kommen nicht vor.
Tom Hardy lallt zu Zeiten bis zur Unverständlichkeit, die Bomberjacke, die er trägt, gleicht derjenigen, die der Obdachlose vor meinem REWE auch hat. Er ist schlau und ekelig, unverfroren und er weiß genau, was wir von ihm denken.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Alexander Masters.
Masters zeigt sich darin weniger als ein außergewöhnlich guter Schriftsteller denn als ein außergewöhnlich mutiger Chronist, der aus seiner eigenen Hilflosigkeit nie einen Hehl macht. Es ist dieselbe Hilflosigkeit, die im gesellschaftlichen Umgang mit Obdachlosen ansonsten nur allzugern verschwiegen wird. 
FAZ
 


A Life Backward - Wer war Stuart Shorter?
Drama, GB 2007
Wie wurde ich, was ich bin?


"Ich war wirklich überrascht, als ich dich getroffen habe, Alexander. Ich dachte immer, mit Leuten aus der Mittelschicht ist irgendwas nicht in Ordnung. Aber die sind ganz normal. Das hat mich echt geschockt." 
"Das kurze Leben des Stuart Shorter" ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Schriftsteller und Illustrator ("ein Mittelschichts-Arschloch, wenn man ehrlich ist, Alexander") und einem chaotischen Obdachlosen, den er bei einer Kampagne kennen lernt, die zwei Sozialarbeiter aus dem Gefängnis befreien soll. Damit verwoben ist Stuarts Bekenntnis: die Geschichte seines Lebens, ganz unten. Mit Witz und Mitgefühl arbeitet sich Masters durch Postüberfälle und Gefängniskrawalle zurück bis zu dem Tag, an dem Stuart die Gewalt für sich entdeckt - um zu begreifen, warum sich ein fröhlicher kleiner Junge in eine drogen- und alkoholsüchtige Dr.Jekyll-und-Mr.Hyde-Persönlichkeit verwandelt hat. Alexander Masters ist ein ungewöhnliches Buch gelungen, eine Biografie, die die Besonderheit eines Lebens erzählt und einen Einblick in Verhältnisse gewährt, die für immer mehr Menschen Realität sind. 
Eine Mischung aus mehreren Rezensionen

Rezension des zugrundeliegenden Buches, Unbedingt leseswert!
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/wer-war-stuart-shorter-1386395.html 
 

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