Montag, 20. Januar 2014

FRIKASSEE



   Ich liebe es, zu essen. Chinesisch, japanisch, vietnamesisch, indisch,
   französisch und und und... Ich bin fast immer hungrig, sehr neugierig, 
   sehr verfressen und stets in Gefahr, zu dick zu werden. Aber wenn ich über  
   meine mögliche Henkersmahlzeit nachdenke, erscheinen vor meinem 
   visuellen Magen ganz heimatliche Bilder: Schnitzel, natürlich dick paniert, 
   mit Kartoffeln, grünen Bohnen und brauner Butter oder Frikassee mit Reis. 
   Frikassee ist Kinderessen, breiig, matschig, dicklich, fett, füllend - schmeckt.
   Hühnchen, Sahne, Blumenkohl und Kapern, mhmmmm! 
   Muß man mit dem großen Löffel essen! Schaufeln. Schmatzen erwünscht.


   Hühnerfrikassee
   (Wie es meine Mutter kocht)
   Frikassee (französisch fricassée, „Sammelsurium“) ist ein Ragout
   aus hellem Fleisch in heller Sauce.

   Circa sechs Hühnerkeulen & ein Bund Suppengrün zusammen abkochen.
   Das Fleisch ohne Haut von den Knochen lösen und beiseite stellen.
   Einen Blumenkohl al dente kochen, in Röschen zerteilen, beiseite stellen.
   In die Brühe eine kleine halbe Flasche Weißwein geben, aufkochen.
   ½ l Sauce hollandaise hineingeben (auch Fertig-Soße, am besten von
   Lukullus) & mit der Suppe verrühren.
   Hühnerfleisch und Blumenkohl dazugeben.
   Noch einmal aufkochen lassen und mit Zucker, Salz, Pfeffer, Maggi
   abschmecken.
   Reichlich Kapern hineingeben!

BLUMENKOHL


 HÜHNERKEULE


 DER SÜSSE BREI

 Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter 
 allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in 
den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wusste seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt es sagen: "Töpfchen, koche," so kochte es guten, süssen Hirsebrei, und wenn es sagte: 
 "Töpfchen, steh," so hörte es wieder auf zu kochen.
Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie 
ihrer Armut und ihres Hungers ledig und assen süssen Brei, sooft sie wollten.
Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: 
"Töpfchen, koche," da kocht es, und sie isst sich satt; nun will sie, dass das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiss das Wort nicht. Also kocht es 
fort, und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Strasse, als 
wollt's die ganze Welt satt machen, und ist die grösste Not, und kein 
Mensch weiss sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus 
übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: "Töpfchen, steh," da 
steht es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der 
musste sich durchessen.

 Märchen der Gebrüder Grimm

 KAPERN


 SAHNE


4 Kommentare:

  1. Johanna, Du musst hier mal vorbeikommen... mit geschätzten Gästen mache ich nämlich eine Dreiländerfresstour... beginnend mit dem Nachtisch... in Österreich... Apfelstrudel komplett... Vanillesauce, Sahne, Eis... dann wahlweise Zug oder Schiff nach Lindau, Deutschland... Sonja und ich haben da ein schnuckeliges kleines Restaurant entdeckt das hervorragenden Fisch serviert... wer noch mag und kann... in der Schweiz bietet sich anschließend ein zweites Dessert mit Schokolade an... der Ausflug ist nicht kaloriearm... aber mit Sehenswürdigkeiten garniert und köstlich.

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  2. Apfelstrudel als Vorspeise? Großartig. Fisch, auch nicht übel. Und dann Schokolade? Himmlisch!

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  3. Das ist lustig zu lesen, von Dir und auch von Silvia, in welcher Sinnlichkeit Essen mit Wörtern bedacht und beleckt und duchgeschmatzt wird.

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  4. Durchgeschmatzt ist ein schönes Wort... macht irgendwie hungrig. :)

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