Freitag, 2. November 2012

Giotto - Heilige Comics



GIOTTO
1266 - 1337


Giotto di Bondone soll seinem Maler-Meister Cimabue eine Fliege auf eines seiner Bilder gemalt haben. Dieser versuchte wiederholt, das störende Insekt zu verscheuchen. 

Wir befinden uns im 13. Jahrhundert. Die Christen Europas bemühen sich in unablässigen Kreuzzügen, Jerusalem  den Heiden  zu entreissen, die mongolischen "Horden" erobern Asien und große Teile Europas, Marco Polo fährt nach China, das Nibelungenlied entsteht, in Italien wird die Brille erfunden. 
Die Renaissance  hat noch nicht begonnen. 
Derweil malt in Florenz  der Sohn eines Schmiedes, vom Florentiner Maler Cimabue "entdeckt" als er Schafe hütete und währenddessen zeichnete, seine kindlich-magischen Vorstellungen biblischer und anderer heiliger Ereignisse.

Einfacher geht es nicht.
 
Einer kümmert sich um das Kamel.

Wie wunderbar unterschiedlich die Engel trauern


Der heilige Franziskus von Assisi 1181 – 1226,
 Er starb also 40 Jahre vor Giottos Geburt. 


... Danach wurde er von Bruder Johannes von Muro, zu der Zeit General des Franziskaner-Ordens, nach Assisi berufen und malte in der oberen Kirche als Fresken 32 Geschichten des Lebens und der Taten des Heiligen Franziskus, die ihm großen Ruhm brachten.

... After this he was called to Assisi by Fra Giovanni di Muro, at that time general of the order of S. Francis, and painted in fresco in the upper church thirty-two stories from the life and deeds of S. Francis, which brought him great fame.
Vasari 


Der heilige Franziskus unterrichtet die Vögel.


Franziskus bietet seinen Mantel einem armen Ritter an.


 Ein Bürger von Assisi breitet seinen Mantel vor dem Hl. Franziskus aus.

1296-1298

Als nämlich Franziskus eines Tages einem gar einfältigen Mann aus Assisi auf der Straße begegnete, zog dieser wohl auf Eingebung Gottes seinen Mantel aus, breitete das Gewand vor Franziskus Füßen aus und verkündete, Franziskus verdiene alle Ehre, weil er schon bald große Dinge vollbringe und darum von allen Gläubigen hoch zu verehren sei.
 

Sonnengesang oder Lob der Schöpfung

des Heiligen Franziskus

Es beginnt das Lob der Schöpfung, das der selige Franziskus
zu Lob und Ehre Gottes dichtete, als er krank bei St. Damianus lag


Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.


Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft
und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter, 

durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.


Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernähret und trägt
und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.


Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden, 

denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.

Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.


Lobt und preist meinen Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.



Das Massaker an den Unschuldigen (Herodes Kindermord)

http://www.casasantapia.com/art/giorgiovasari/lives/giotto.htm


1 Kommentar:

  1. Ein mutiger Maler. Ein Künstler. Er traute seinen Augen. Er vertraute seinem Ausdruckswillen. Er legte sich an mit dem Formen- und Ideologiekanon der Zeit, in der er lebte. Ein Eröffner.

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