Donnerstag, 29. Dezember 2011

Drive - ein Film mit Ryan Gosling


Heute war ich im Kino, Sneakpreview, 3,50 €, man kauft eine billige Katze im sprichwörtlichen Sack, manchmal klappt es, manchmal...

Erste Einstellung, Auto, die Kamera blickt in den Rückspiegel, ein Augenpaar - Ryan Gosling, Hurra! Seit ich morgens um 3 im kanadischen Fernsehen zufällig auf den "Believer" gestoßen bin, der es leider nie in die deutschen Kinos geschafft hat, laufe ich sklavisch in jeden seiner Filme. 

Ach, hätte ich diesen doch ausgelassen! Ambitionierter Mulch, der zur Mitte hin in exzessive Gewaltphantasien kippt und derartig stolz auf seine künstlerische Langsamkeit und Bedeutungsschwere ist, dass man sich wünscht, dem Regisseur, einem Herrn Nicolas Winding Refn, ganz direkt und persönlich ins Gesicht gähnen zu können. Tolle Schauspieler blicken einander voller tiefer Hintergedanken sehr, sehr lange an, entäußern hier und da ein Lächeln, das von Carey Mulligan ist übrigens ganz bezaubernd, und nach gefühlten 10 Minuten murmeln sie dann ein leises "ok". Och. Nö.

Aber: Ryan Gosling ist nichtsdestotrotz ein außerordentlicher Schauspieler!

Aber: Für Freunde des gehobenen Kitsches: The Notebook alias "Wie ein einziger Tag"

Aber: Wenn auch nicht in Deutsch erhältlich: The Believer, die Geschichte eines orthodox erzogenen Juden, der aus Überzeugung einer Nazi-Organisation beitritt. Das Drehbuch basiert auf der Lebensgeschichte von Dan Burrow, einem amerikanischen Juden, der nach Verlassen der Amerikanischen Nazipartei, dann in den Klu-Klux-Clan eintrat und Selbstmord beging, als ein Reporter seine Geschichte in der New York Times veröffentlichte. Ein hochkomplizierter und sehr verstörender Film, der provozierende Gedanken durchspielt bis zu ihrem schrecklichen Ende, ohne sich jedoch eitel in der Provokation zu wälzen.

Aber: Für die, die einen guten Thriller schätzen: Murder bei Numbers oder "Mord nach Plan" mit einer tollen Sandra Bullock.

Aber: Blue Valentine, ein kleiner großer Film über das Versterben der Liebe.

Aber: Singen kann der Mann auch. Er hat mit einem Freund (Zach Shields) eine Band "Dead Man's Bones", selbstkomponierte, manuelle Musik mit Kinderchören. Fein, wirklich!


Aber: Gut aussehen tut auch. (Und er ist Kanadier!)


1 Kommentar:

  1. Gratulation!

    Als Anwalt im Katz-und-Maus-Spiel mit Anthony Hopkins in "Das perfekte Verbrechen" war Gosling auch gut. Da ist er mir der erste Mal aufgefallen.

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