Freitag, 14. Oktober 2011

Goya - Die nackte und die bekleidete Maja

Zwei um 1797–1800 gemalte Bilder einer nicht sicher zu benennenden Frau, vielleicht der Maria del Pilar Teresa Cayetana de Silva y Alvarez de Toledo, 13. Herzogin von Alba, vielleicht auch von Pepita Tudó, der Geliebten von Manuel de Godoy, des damaligen spanischen Premierministers und Favoriten der Königin Maria Louisa. 

 
Manuel de Godoy war höchstwahrscheinlich der Auftraggeber und sicher der erste Besitzer beider Bilder. Die bekleidete Schöne war sichtbar und konnte, wenn erwünscht durch das Umlegen eines Hebels weggeschoben werden, um den Blick auf die nackte Frau freizugeben. 1813 fiel Godoy in Ungnade und seine Kunstsammlung wurde von der Inquisition konfisziert. 1815 wurde dann Goya wegen Obszönität vor die Inquisition zitiert, es ist keine Aufzeichnung von Goyas Aussage überliefert. Folge des Prozesses war allerdings, dass ihm der Titel des königlichen Hofmalers aberkannt wurde.
Erst 1836, also nach Goyas Tod, wurden sie von der Inquisition an die Akademie der Schönen Künste in San Fernando übergeben und dort aufgehängt.
Maja wird mit "die Schöne" übersetzt und ist kein Eigenname. Die "Nackte Schöne" nannte der Kunstkritiker Robert Hughes "die erste Darstellung von Schambehaarung in der westlichen Kunst".
Ich finde, die beiden sehen sich nicht wirklich ähnlich, zumindest was die Gesichter betrifft.




Als spanische Briefmarke, 1930

Stefano Grondona plays Enrique Granados (1867-1916): La Maja de Goya


Und hier in Pink.


3 Kommentare:

  1. Ötti schrieb:
    Guck Dir die Mädels noch mal an, da haut doch was nicht hin. Rechte
    Brust Silikon, selbst ganz feste Brüste rutschen in dieser Haltung ein wenig zur Mitte, sie liegt nicht, sie posiert krampfig, angezogen mehr als nackt, der rechte Fuß dreht angespannt auswärts, der linke Oberschenkel klemmt den Laden zu, auf beiden, und angezogen hat die Arme
    statt sanfter Hüftwölbung eine Delle. Und dann sieht der Kopf wieder mal
    aus, wie extra gemalt und als Wechselbildchen aufsteckbar.

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  2. "Willkommen, süßer Dämmerschein,
    Der du dies Heiligtum durchwebst!
    Ergreif mein Herz, du süße Liebespein,
    Die du vom Tau der Hoffnung schmachtend lebst..."

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  3. Schambehaarung symbolisiert die Darstellung der Wirklichkeit. Das Aufbegehren der Zuschauer höre ich auch heute noch mit der Verlustangst des Heiligen (Privaten) begründet. Die Angst vor der Langweile, die bliebe, wenn alles erklärt sei. Aber jenseits der an Zeitsitten gebundenen Äußerungen beginnt erst das Reich der Individualitaet, die sowohl zeitlich als auch sinnlich Gesellschaft und Person mobilisiert.

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